Zitronenmelisse – Pflanzung, Anbau und Ernte
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, die in Südeuropa beheimatet ist. Ihr Name leitet sich vom griechischen „melissa“ ab, was Honig bedeutet, was auf die honigerzeugende Fähigkeit der Pflanze hinweist. Die Blätter haben therapeutische Anwendungen und wirken als antiseptisches, windtreibendes, beruhigendes, vernarbendes und antirachitisches Mittel. Sie ist eine wertvolle Honigpflanze und durch ihr Gesamterscheinungsbild und ihre Blüten dekorativ.
Die grünen und trockenen Zitronenmelissenblätter werden zum Würzen und Aromatisieren verschiedenster kulinarischer Speisen und zur Herstellung von Likören verwendet. Aufgrund ihrer honigerzeugenden Eigenschaften und der Tatsache, dass sie von Bienen bevorzugt wird, wird Zitronenmelisse auch von Imkern als alternative Methode zum Fangen von Bienenschwärmen verwendet.
BOTANISCHE EIGENSCHAFTEN
Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze, die ein horizontales, gegliedertes Rhizom im Boden hat, mit zahlreichen Adventivwurzeln. Der Stamm ist kantig, verzweigt, 60-120 cm hoch, gerade, manchmal kriechend, leicht behaart.
Die Blätter sind eiförmig, haben eine stumpfe Spitze, einen gezähnten Rand, sind behaart, haben einen angenehmen Duft und einen leicht bitteren Geschmack. Die weißen oder rötlichen Blüten stehen in quirlförmigen Blütenständen zusammen und blühen von Juni bis Ende August.
Die weißen oder weiß-violetten Blüten stehen in einem Blütenstand mit Ähren von 5-10 Blüten an jedem Knoten. Melisse blüht im Juli-August.
Die Früchte, die fälschlicherweise als Samen bezeichnet werden, sind eiförmig, glatt, kastanienbraun und von geringer Größe. Die Keimfähigkeit ist gering und hält 2-3 Jahre an. Die Pflanzen treiben langsam aus, nach 20-30 Tagen nach der Aussaat.
UMWELTANFORDERUNGEN
Die Zitronenmelisse ist eine kälteempfindliche Pflanze, die in Regionen mit milden Wintern gute Ergebnisse erzielt. Sie stellt hohe Ansprüche an das Licht, und Schatten beeinträchtigt die Entwicklung und die Anreicherung ätherischer Öle. Sie benötigt leichte, sandig-lehmige Böden, die der Sonne ausgesetzt sind, keine übermäßige Feuchtigkeit aufweisen und nicht zu fruchtbar sind, da der übermäßige Humusgehalt den Gehalt an ätherischen Ölen verringert.
KULTIVIERUNG
Die Kulturen können durch Saatgut und vegetativ durch die Teilung der Sträucher gepflanzt werden. Die Direktsaat auf dem Feld muss im April in Reihen mit einem Abstand von 40-50 cm erfolgen.
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Für die Teilung der Sträucher eignen sich 3-5 Jahre alte Pflanzen, die im Herbst oder Frühjahr aus dem Boden genommen, geschnitten und in eine Mischung aus Erde und Dung getaucht und gewässert werden müssen, bevor sie gepflanzt werden.
PFLEGE
Die Pflegearbeiten bestehen aus Jäten, Ausdünnen der Pflanzen auf einen Abstand von 20-30 cm pro Reihe, Gießen in Trockenperioden und Düngen mit chemischen oder organischen Düngemitteln unmittelbar nach der Ernte der Blätter. Der oberirdische Teil der Pflanzen wird im ersten Anbaujahr reduziert, im zweiten Jahr wächst er stark, die Produktion steigt von Jahr zu Jahr deutlich an. Ab dem zweiten Jahr kann die Pflanze Samen produzieren.
Ernten
Die erste Ernte erfolgt im Juni, zu Beginn der Blüte, durch Abschneiden der Stängel, von denen dann die Blätter entfernt werden, die sofort im Schatten getrocknet werden müssen, um ein Schwarzwerden der Blätter und ein Verflüchtigen der ätherischen Öle zu vermeiden. Die künstliche Trocknung sollte bei einer Temperatur von 30 °C erfolgen.