Holzeinschlag, Pflegearbeiten und waldbauliche Maßnahmen

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Die forstliche Eingriffe zur Nutzung und Verjüngung der Baumbestände werden als waldbauliche Behandlungen bezeichnet. Von der Verjüngung bis zur Nutzung (oder dem physiologischen Tod) durchläuft der Wald mehrere aufeinanderfolgende Stadien. Im Stadium der Verjüngung stehen auf einem Hektar mehrere tausend Setzlinge bei künstlicher Verjüngung bzw. zehntausende Setzlinge bei natürlicher Verjüngung. Bis zur endgültigen Nutzung reduziert sich diese Zahl auf wenige hundert Bäume pro Hektar.

Die Abnahme der Exemplarzahl pro Hektar erfolgt zunächst nach der natürlichen Selektion, die wiederum durch die allmähliche Verkleinerung des Wuchsraums zustande kommt. Dieser Prozess ist langwierig, das Wachstum der Bäume ist langsam, besonders bei kleinen Bereichen. Zudem entsprechen die nach dem Verfahren der natürlichen Selektion verbleibenden Exemplare in den meisten Fällen nicht den Erwartungen der Beteiligten:

  • die Erwartungen des Eigentümers (wirtschaftlich: Art, Qualität usw.);
  • die Erwartungen der Bevölkerung (aus sozialer Sicht: mit Erholungsfunktion, Nutzung als Brennholz etc.);
  • die Bedürfnisse der biologischen Vielfalt (aus ökologischer Sicht: das dynamische Gleichgewicht des Ökosystems, das Vorhandensein invasiver Arten und nicht heimischer Arten usw.).

Durch forstliche Eingriffe (Holzeinschlag) kann der Prozess der Baumreduktion beschleunigt werden, so dass der Fruchtwechsel verkürzt und die Gesamtholzproduktion gesteigert wird. Die Auswahl wird so gesteuert, dass die ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen des Waldes gleichzeitig erfüllt werden.

holzeinschlag

Abhängig von den Eigenschaften des Baumbestandes (insbesondere der Größe der Bäume) werden verschiedene Arten von Schnitten durchgeführt: Pflegearbeiten (Reinigung, Durchforstung, Rettungsschnitte usw.) und Waldbausysteme (Waldbausysteme mit sukzessiven Holzeinschlägen, Waldbausysteme mit kontinuierlichen Holzeinschlägen, Abholzen, Niederwaldsysteme usw.).

Pflegearbeiten

Reinigung
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Die Reinigungsarbeiten sind waldbauliche Eingriffe, die wiederholt in den jungen und dichten Baumbeständen durchgeführt werden. Diese Verfahren gelten als Massenselektionarbeiten mit einer Periodizität von 2-5 Jahren. Zuerst werden alle kranken, gebrochenen Exemplare, die von Schädlingen befallenen sowie die deformierten Exemplare entnommen. Außerdem werden Exemplare von nicht wertvollen und invasiven Arten extrahiert, und bis die optimale Dichte erreicht ist, werden auch andere Exemplare extrahiert, unabhängig von Art und Qualität. Das aus diesen Reinigungsarbeiten resultierende Holzmaterial wird nur unter besonderen Bedingungen für Holzblöcke, Weihnachtsbäume, Besen usw. verwendet. In den meisten Fällen wird das Holzmaterial zur Verrottung im Wald belassen und reichert so den Boden an.

Durchforstung

Durchforstungsarbeiten werden wiederholt über einen langen Zeitraum (ca. 50-60 Jahre) in jedem Baumbestand durchgeführt. Je nach Beschaffenheit des Baumbestandes (Art, Bestandsdichte, Managementziele u.a.) ist alle 4-10 Jahre ein Eingriff notwendig. Die individuelle und positive Auswahl der Bäume wird empfohlen, um das Wachstum gesunder, wohlgeformter und wertvoller Exemplare (in Zukunft) anzuregen, indem die zerreißenden Exemplare, die mit ihnen konkurrieren, entfernt werden. Die Intensität der Durchforstungsarbeiten muss immer mit der Baumbestandsstruktur korreliert werden, damit sich die Durchforstung sowohl auf die verbleibenden Einzelbäume als auch auf den Waldbestand positiv auswirkt. Die Standsicherheit und Qualität des Baumbestandes darf nach dem Eingriff nicht beeinträchtigt werden. Es gibt 4 Arten von Durchforstungsarbeiten:

  • geringe Durchforstung – negative Selektion, indem Bäume mit geringerer Vitalität gefällt werden, die mit dem Wachstum zurückbleiben;
  • hohe Durchforstung – positive Selektion, indem hohe Bäume gefällt werden, die mit zukünftigen Bäumen (mit überlegenen Qualitäten) konkurrieren;
  • gemischte Durchforstung – Bäume werden sowohl von Exemplaren mit geringer Vitalität als auch von solchen mit hoher Vitalität gefällt;
  • schematische Durchforstung – sie wird in normalen Baumbeständen (in Reihen) durchgeführt, indem bestimmte Exemplare in einer Reihe gefällt werden (z. B. jeder zweite Baum) oder indem einige Reihen vollständig entfernt werden.

Das bei der Durchforstung resultierende Holzmaterial ist in der Regel marktfähig (Zwischenprodukte).

Rettungsschnitte
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Rettungsschnitte (Sanierungsschnitt oder Hygieneschnitt) sind forstliche Eingriffe, die nach Bedarf in jedem Baumbestand durchgeführt werden, unabhängig von Alter, Höhe oder Durchmesser der Bäume. Sie zielen darauf ab, einen ordnungsgemäßen phytosanitären Zustand sicherzustellen, indem sie dringend von Krankheiten oder Schädlingen (Kontaminationsquellen) befallene Exemplare entnehmen. Da außerdem trockene, gebrochene oder umgestürzte Bäume auch innerhalb des Baumbestandes eine Infektionsquelle darstellen, müssen sie regelmäßig entfernt werden.

Waldbausysteme

Die Methoden zur Nutzung und Verjüngung der Baumbestände werden als Waldbausysteme bezeichnet. In den Hochwäldern gibt es verschiedene Behandlungen mit aufeinanderfolgenden Holzeinschlägen, kontinuierlichen Holzeinschlägen und Abholzen. Bei der Wahl der richtigen Behandlung werden mehrere ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Die vorhandene Baumarten des Baumbestandes steht im Vordergrund. Die Umweltanforderungen der Samen zum Keimen und die Umweltanforderungen der Sämlinge für ein optimales Wachstum unterscheiden sich je nach Art.

Das Wachstum der Sämlinge kann durch das Auftragung von Düngemitteln angeregt werden. Außerdem muss das Auftreten mancher Krankheiten sowie die Massenvermehrung mancher Schädlinge rechtzeitig erkannt werden. Vorbeugende Maßnahmen und Bekämpfungsbehandlungen können mit speziellen Fungiziden und Insektiziden durchgeführt werden. Je nach Schädling können Pheromonfallen, Bäume als Fallen, Klebefallen verwendet werden.

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Waldbausysteme mit sukzessivem Holzeinschläge und Verjüngung unter Schutz
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Diese Kategorie umfasst das gleichmäßige Schutzwaldverfahren und das gruppierte Schutzwaldverfahren. In beiden Fällen erfolgt das Extrahieren alter Bäume schrittweise durch mehrere Eingriffe im Zusammenhang mit der natürlichen Aussaat (Mastjahre, wenn die Samenproduktion reichlich ist). Die meisten Wälder, die mit diesen Waldbausystemen geführt werden, werden je nach Art (Buche, Eiche, Mischbestand) und je nach Land (Gesetze) im Alter von 100-120 Jahren genutzt.

Bei den gleichmäßigen Schutzwaldverfahren wird der Baumbestand gleich durchgeforstet, um die Setzlinge unter den Schutz alter Bäume zu steuern. Im Baumbestand sollten 3-4 aufeinanderfolgende Schnitte durchgeführt werden:

  • Vorbereitendes Fällen (falls erforderlich);
  • Aussaat Fällen;
  • Sekundäres Fällen; 
  • Endgültiges Fällen.

Bei gruppierten Schutzwaldverfahren (ungleichmäßige Durchforstung des Baumbestandes, Formung größerer Lichtspalte) werden zusätzlich 3-4 aufeinanderfolgende Schnitte durchgeführt:

  • Vorbereitendes Fällen (falls erforderlich);
  • Fällen zum Öffnen oder Formung der Lichtspalte;
  • Holzfällerei zur Lichtspalteausweitung
  • Endgültiges Fällen (wenn alle ausgewachsenen Bäume genutzt sind).
Abholzen
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Dabei werden alle ausgewachsenen Bäume, die das Alter der Nutzung erreicht haben, in einem einzigen Schnitt gefällt.

IBei bestimmten Baumarten (z. B. Fichte, Pappel, Gewöhnliche Robinie u.a.) ist eine Verjüngung innerhalb des Baumbestandes nach mehrmalige Schnitte aufgrund der Anforderungen der Sämlinge an die Umweltbedingungen (insbesondere Licht) sehr schwierig oder unmöglich. Die am besten geeignete Methode zur Verjüngung dieser Arten ist auf offenem Boden, nachdem das Abholzen durchgeführt wurden.

Außerdem wird Abholzen in Baumbeständen durchgeführt, die aufgrund biotischer und abiotischer Faktoren stark von Wind, Schneefall oder massive Austrocknung von Bäumen beeinträchtigt sind. Bei Baumbeständen mit sehr geringer Produktivität mit Arten, die das Produktionspotential des Lebensraums nicht nutzen, werden Verjüngung- und Ersatzarbeiten durchgeführt. Diese Arbeiten umfassen die Entfernung von Bäumen mit geringer Produktivität, gefolgt von einer künstlichen Verjüngung mit Arten von wirtschaftlichem, ökologischem und sozialem Interesse.

Kontinuierliche Schnittbehandlungen
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Es wird in Waldbeständen mit Bäumen jeden Alters angewendet, wo die ausgewählten Exemplare in Abhängigkeit von einer Reihe gut etablierter Kriterien entnommen werden. Nach der Nutzung einiger Exemplare aus dem Baumbestand erfolgt die Verjüngung naturgemäße in den verbleibenden Lücken.

In diesen Baumbeständen befinden sich gleichzeitig Bäume jeden Alters und jeder Größe, und somit werden mehrere forstliche Eingriffe gleichzeitig durchgeführt: Unterstützung der Naturverjüngung und Jungbaumwachstum, Jungbaumpflege, Verjüngungsmethoden und Waldbausysteme, usw.

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Zusätzlich:
  • Die größte Biodiversität in einem Wald findet sich nach der Entnahme einiger Bäume. Das freie Land ist schnell mit verschiedenen grasartigen und strauchigen Pflanzen, einschließlich Obstarten, gefüllt. Diese Pflanzen ziehen Insekten, pflanzenfressende Tiere (z. B. Rehe) und Allesfresser (z. B. Bären, Wildschweine) an. Und schließlich werden Fleischfresser von dem Vorhandensein von Pflanzenfressern angezogen. Die forstliche Eingriffe während der Nutzung bieten somit vielen Arten unverzichtbare Nahrung und Unterschlupf;
  • Die Waldnutzung ist je nach Land durch Normen (Gesetze, Technische Normen) bedingt. Diese sollen so formuliert werden, dass die ökologische Funktion (Biodiversität) der Wälder erhalten bleibt.

In einigen Ländern werden zur besseren Steuerung der Arbeiten die zu fällenden Bäume vor dem Eingriff markiert. Die Kennzeichnung besteht aus:

  • Auswahl der zu fällenden Baumexemplare;
  • Schnitzen der Rinde am unteren Teil der ausgewählten Bäume und Schreiben eines unverwechselbaren Zeichens (Code) mit dem Waldhammer und mit Lack einer bestimmten Farbe;
  • Messung des Brusthöhendurchmessers (Durchmesser in 1,3 m Höhe) der zu fällenden Bäume und Aufzeichnung jedes Wertes in der Datenbank;
  • Messung der Höhe der ausgewählten Bäume und Eintragen in die Datenbank (es wird die Höhe eines statistischen Baumbestandes gemessen);
  • die visuelle Beurteilung der Qualität der ausgewählten Bäume und das Eintragen der entsprechenden Qualitätsklasse in die Datenbank;
  • Schnitzen des Stammes und Notieren der entsprechenden aktuellen Nummer an jedem markierten Baum.
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