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Kulturträuschlinge, Informationen zur Anbautechnik
Kulturträuschlinge (Stropharia rugosoannulata) wurden erstmals 1922 in Deutschland, 1930 in der Tschechoslowakei, später in Japan und vor kurzem in Frankreich kultiviert.
Botanische Eigenschaften
Der Hut des Pilzes ist robust, kräftig, die Farbe variiert je nach Sorte und Temperatur der Umgebung, von gelb bis braun, mit verschiedenen Rottönen.
Der Stiel ist ziemlich lang (8-30 cm), grauweiß, mit einem kleinen Durchmesser von 1-3 cm. Der Ring ist faserig, auf der Oberseite gewellt und auf der Unterseite gekerbt. Es ist eine saprophytische Zelluloseart, die natürlicherweise in der Nähe von Holzlagerstätten von Laubbäumen oder anderen Materialien mit einem hohen Zellulosegehalt wächst.
ANBAU
Zwei Anbaumethoden sind bekannt:
Freiland- oder halbgeschützter Anbau (an warmen, windgeschützten Standorten, durch Verwendung von Bäumen, anderen Pflanzenarten oder Schutzfolien).
Gezielter Anbau, der in Kellern, Baumschulen oder Unterständen (Gewächshäuser oder Folientunnel) durchgeführt wird.
Kulturträuschlinge können zusammen mit Weißen Pilzen und Porzellantintlingekultiviert werden, die die gleichen mikroklimatischen Bedingungen erfordern. Für die Inkubation beträgt die Temperatur 20 °C und für die Fruchtbildung 10-20 °C. Das Myzel kann negativen Temperaturen bis zu -10 °C und positiven Temperaturen bis zu 30-32 °C standhalten.
Anbautechnik
Es ist relativ einfach, da Materialien als Nährsubstrat verwendet werden können, die keine vorherige Aufbereitung oder Kompostierung erfordern. Weizenstroh oder Flachshalme werden verwendet, ohne Hinzufügung von chemischen oder organischen Düngemitteln, damit das Myzel langsam wachsen kann.
3-5 Tage wird das Stroh durch Berieseln oder 1-2 Tage durch Eintauchen in das Becken befeuchtet.
Für 1 m² Fläche werden 20 kg trockenes Stroh benötigt. Das trockene Stroh wird bis zur Sättigung gewässert und in aufeinanderfolgenden Schichten von 40 cm gelegt. Die Schichtdicke sollte durch Pressen auf die Hälfte reduziert werden.
Die Feuchtigkeit wird nach 2-3 Tagen durch Umordnen des Strohs homogenisiert. Die Luftfeuchtigkeit wird bei Bedarf erhöht und nach 2-3 Tagen kann das Stroh zum Anbauort transportiert werden.
Da Calcium eine hemmende Wirkung auf das Mycel hat, darf kein Gips oder Calciumcarbonat hinzugefügt werden.
Nährsubstrat
Das Substrat wird in Reihenbeeten (in einer flachen Schicht), in Kellern (in einer flachen Schicht oder in Polybeuteln), in Gewächshäusern oder Folientunneln (in Holz- oder Kunststoffplatten, überlappt) verlegt.
Das Myzel wird in Form von Strohrollen herstellt und geliefert, für eine Fläche von 1-1,5 m2 werden 500-600 g benötigt. Die Rollen werden in walnussgroße Stücke gebrochen. Die Inokulation erfolgt von Hand in offenen Nestern im Abstand von 15 cm und einer Tiefe von 4-5 cm, wodurch eine Dichte von 40 Nestern pro m2 erreicht wird.
Das vollständige Eindringen des Nährsubstrats durch das Mycel findet in 3-9 Wochen statt, zu welcher Zeit es notwendig ist, es zu bedecken.
Die Abdeckmischung wird nach einem der folgenden Rezepte hergestellt: 70-80 % Schwarztorf + 20-30 % Sand oder 70 % Mischboden + 30 % Sand. Die Abdeckmischung darf kein Calcium oder Calciumcarbonat enthalten und der pH-Wert muss zwischen 5,7-6 liegen.
Ernte
Bei der Brutstätteanbau beginnt die Ernte 12 Wochen nach der Inokulation und 4-5 Wochen nach der Abdeckung. Die Ernte erfolgt durch Verdrehen des Pilzes, der seine volle Reife erreicht hat. Der Ertrag der Kulturträuschlinge beträgt 12-14 kg / m2, sowohl in den Kellern als auch in den Brutstätten. Die Produktion erfolgt sowohl im Herbst als auch im Frühjahr (März-April).
